Fugenbänder

Fugenbänder aus thermoplastischem oder elastomerem Werkstoff werden zur Abdichtung von Dehnungs- und Bewegungsfugen sowie zur Abdichtung von Arbeitsfugen eingesetzt. Die Dichtungswirkung der Fugenbänder im einbetonierten Zustand erfolgt nach dem Labyrinth-Prinzip. Dieses Prinzip beruht auf dem wesentlich verlängerten Wasserumlaufweg mit häufiger Richtungsänderung. Es funktioniert sowohl für PVC-P, PVC/NBR- als auch für Elastomer-Fugenbänder, wenn sie eine profilierte Oberfläche aufweisen. Die Abdichtung ist quer zu den Rippen wirksam, von denen sowohl viele kleine als auch wenige große angeordnet werden können. Bei Elastomer-Bändern mit Stahllaschen werden sowohl das Labyrinth- als auch das Einbettungsprinzip angewandt. Eine Ausnahme bilden die Klemmfugenbänder, die zum Abdichten von Fugen zwischen bestehenden Bauwerken und neu zu errichtenden Beton-Bauwerken geeignet sind. Diese dichten einerseits mittels Anpressdruck am bestehenden Bauwerk ab, zum anderen durch das Labyrinth-Prinzip am Neubau.

Bewegungsfugen

Zur Abdichtung von Fugen mit Dehn- und Scherbewegungen sind Fugenbandformen mit Mittelschlauch, als außen- und innenliegende Bänder auf dem Markt. Bewegungs- bzw. Dehnungsfugenbänder bestehen normalerweise aus einem Dehn- und einem Dichtteil. Der Dehnteil hat die Aufgabe, den Wasserdruck und die Bewegungsunterschiede der angrenzenden Bauteile aufzunehmen. Die Abmessungen und die Form des Dehnteils sind entsprechend der Fugenbeanspruchung zu wählen. Die Dichtteile haben die Aufgabe, die Wasserumläufigkeit an den einbetonierten Fugenbandschenkeln zu verhindern. Dehn- und Dichtteile sind in der Regel durch Verankerungsrippen getrennt. Diese haben die Aufgabe, alle in das Fugenband eingeleiteten Zugkräfte in den Dehnteil und in den Beton abzugeben, damit der Dichtteil weitgehend spannungsfrei bleibt.

Arbeitsfugen

Zur Abdichtung von Arbeitsfugen werden außen- und innenliegende Fugenbänder verwendet. Innenliegende Arbeitsfugenbänder dürfen aber auf keinen Fall auf Scherung beansprucht werden. Fugenbewegungen quer zum Band können, wenn kein Fugenraum vorhanden ist, unabhängig vom Fugenbandwerkstoff zum Abscheren und damit zur Zerstörung des Bandes führen.

Fugenbandmaterialien

Je nach Fugenbandart und Wasserdruckbelastung werden verschiedene Materialien für Fugenbänder verwendet.

Die wesentlichen Materialqualitäten sind:

Elastomer gemäß DIN 7865

Elastomere sind formfeste und zugleich hochelastische Kunststoffe mit sehr langem untereinander verknäulten Molekülketten. Sie werden im Vulkanisationsverfahren hergestellt und bedingen dadurch eine spezielle Art der Verbindungstechnik.

Ihr Einsatzbereich liegt hier speziell bei Bauwerken mit größten Fugenbewegungen, hohen Wasserdrücken, häufig wechselnden Lastspielen sowie bei niedrigen Temperaturen.

Sie gibt es in allen wichtigen Profilformen und auch für viele spezielle Anwendungsfälle.

PVC/NBR gemäß DIN 18541

Dieses Material ist speziell für die hohen Anforderungen der DIN 18541 entwickelt worden. Die aus hochwertigen Grundstoffen gefertigten Fugenbänder besitzen höchste Bruchdehnung, eine sehr große Bandbreite an Chemieverträglichkeiten und Alterungsbeständigkeit, sowie eine gute Dauerelastizität.

Die Vielzahl der Fugenbänder gemäß DIN 18541 eignen sich für Abdichtungskonstruktionen jeglicher Art und hohen Anforderungen.

Weich-PVC gemäß Werksnorm

Dieser Werkstoff besticht durch eine große Anzahl von positiven Eigenschaften, besonders durch hohe Wirtschaftlichkeit. Seit fast 100 Jahren ist dieser Werkstoff im Einsatz und wurde stetig verbessert.

Weich-PVC-Fugenbänder gemäß Werksnorm decken normale Beanspruchungen an Bauwerken ab und sind beständig gegen viele natürlich auftretende Medien.